Motivation


Mama und Papa

ZWISCHEN NÖRGELEIEN, DROHUNGEN UND STRAFEN
Motivationscoaches - Teil 1

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Während die Weihnachtsfeiertage zum Greifen nah sind, liegen die Sommerferien schon ein Weilchen zurück. In der Schule wurde und wird von den SchülerInnen viel gefordert sowie geleistet. Vielen Schülerinnen und Schülern fällt es jetzt besonders schwer, ihre Motivation aufrecht zu erhalten.

Falls denn, laut ihrer Erziehungsberechtigten, überhaupt so etwas wie Motivation vorhanden ist … so höre ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Elternbildnerin immer öfter Aussprüche, wie diese: „Mein Kind ist ein Minimalist!“, „Der A. interessiert sich für gar nichts, die Schule ist ihm vollkommen egal!“ oder „Ich muss stundenlang reden, damit die B. endlich ihre Aufgaben erledigt. Sie ist faul und wartet immer bis zum Schluss.“

Sind wir umgeben von desinteressierten, faulen, minimalistischen Kindern und Jugendlichen? ODER stresst uns als Erwachsene zunehmend die schwerelose, unaufgeregte Herangehensweise unserer Kinder, die gerade ihre eigenen Erfahrungen sammeln, wie und was für sie funktioniert? Denn wir Erwachsene haben schon gewisse Vorstellungen vom Lebens- und Berufsalltag, dem was wichtig, sowie für uns richtig oder falsch ist und mit welchem Verhalten und Engagement wir Ziele erreichen. Dies wollen wir nun auch unseren Kindern mitgeben und sie dabei begleiten ihre schulischen Aufgaben bestmöglich zu erledigen, ihr Potenzial in der Schule voll und ganz auszuschöpfen und sich weiter zu entwickeln.

Viele Erziehungsberechtigte fühlen sich unter Druck gesetzt, da sie sich für ihre Kinder eine gute schulische Ausbildung wünschen, die das Engagement der SchülerInnen erfordert. Sie wollen ihre Kinder dazu bringen, gewissenhafter und selbständiger an ihre Aufgaben heranzugehen. Zeigen jedoch sanfter Nachdruck sowie motivierende Worte nicht die gewünschte Wirkung, verfallen viele Elternteile in einen Teufelskreis aus Nörgeleien, Drohungen und Strafen. Diese Methoden erreichen zwar in einigen Fällen die gewünschten Verhaltensweisen des Kindes, motivieren allerdings negativ und können dazu führen Gegenteiliges zu bewirken sowie die gesunde Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Deshalb stellen Sie sich zuerst die Frage, was denn die Gründe hinter der Demotivation Ihres Kindes sein könnten. Fühlt sich Ihr Kind unter- oder überfordert? Sieht Ihr Kind in den momentanen Aufgaben, dem Schulbesuch sowie dem Lernen keinen Sinn? Zweifelt Ihr Kind an seinen Fähigkeiten und seinem Können? Belastet Ihr Kind etwas, wodurch andere Dinge unwichtiger erscheinen?

Am besten suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind, teilen Sie einander Ihre Eindrücke sowie Sorgen mit und fragen Sie auch offen nach, wie Sie ihr Kind unterstützen können bzw. was ihm helfen würde. Über Möglichkeiten und Tipps, wie Sie Ihr Kind längerfristig und in Akutfällen motivieren können, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

Patricia Scheidl
Dezember 2015

 

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Abenteuer im Kopf

DEN EIGENEN VORSTELLUNGEN RAUM GEBEN
Kunterbuntes Erleben ...

  

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Als Schauspieler besteht – nach landläufiger Meinung - die Hauptarbeit im Erlernen eines Textes. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Eigentlich geht es um das Erschaffen von Figuren. Diese bewegen sich dann, im Zusammenspiel mit anderen, auf der Bühne oder vor der Kamera. Mit unserem Beruf wird der klare Beweis erbracht, dass unsere Gedanken komplett neue Welten erschaffen können und die noch dazu so überzeugend werden, dass wir sie tatsächlich erleben. Unser ganzer Körper wird dabei derart stark erfasst, dass er sogar all jene Emotionen widerspiegelt, die wir in unserem Kopf künstlich herstellen.

Wie sagt André Heller so treffend: „Die wahren Abenteuer sind im Kopf“. Unsere mentalen Kräfte zu stärken, sollte ein zentraler Punkt schon in der Erziehung unserer Kinder sein. Der wissenschaftliche Beweis nämlich, dass Gedankenkraft nicht nur unseren Beruf, sondern auch die Gesundheit und das Privatleben massiv beeinflusst, wurde mehrmals erbracht. Alleine die Tatsache, dass wir uns im Krankheitsfall mit Bildern der Genesung und mit gedachten, positiven Affirmationen beschäftigen, beschleunigt den Genesungsprozess um ein Vielfaches.

Alleine die Versuche, sich freie Parkplätze zu visualisieren, funktioniert zu einem erstaunlich hohen Prozentsatz und erspart viel Ärger. Deswegen „meditiere“ ich erst einmal über das ganze Theaterstück, wenn ich es das erste Mal bekommen habe. Dann lege ich mich auf das Bett, schließe die Augen und baue mir meine und die anderen Figuren stückweise in meiner Fantasie zusammen. Mit diesen Gedankenreisen beschleunige ich den Probenfortschritt enorm. Der Text ergibt sich dann oft wie von selbst. Wichtig ist allerdings, dass man nach Proben und Vorstellungen auch wieder mental aus seinen „Abenteuern im Kopf“ aussteigt, denn sonst leben wir als diese Figuren weiter…

Felix Kurmayer
www.felix-kurmayer.at

 

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Wenn NICHTS mehr geht…

FREI VON VERPFLICHTUNGEN UND HAST KANN MAN ENTDECKUNGEN MACHEN, DIE SEELE BAUMELN LASSEN, SICH SELBST VERWIRKLICHEN
Die Lehre der Leere ...

    

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Indizien dafür gibt´s ja einige: ist wirklich bald „Schluss mit lustig“?!? – 500.000 Arbeitslose, Flüchtlingskrise, die Wirtschaft lahmt, Staatsverschuldung von 286 Milliarden Euro… - Und damit steht Österreich international noch relativ gut da. In vielen persönlichen Gesprächen wird der Eindruck eines allgemeinen Zukunfts-Pessimismus bestätigt: irgendwie ist bei allen die Handbremse angezogen. Erwartungslosigkeit paart sich mit Resignation. Und eine liebe Lehrer-Freundin gesteht: „Auch mit unseren Schülern gehen uns langsam die Ideen aus…“ Wenn nichts mehr geht… - Ist das die Umschreibung eines „BurnOut“?! Wohin ist sie entschwunden, unsere Leidenschaft, unsere Visionskraft, unsere Liebe (zum Job)? – Wurde sie endgültig gekillt – ausgelöscht - im Paragraphen-Dschungel, in überbordenden Dienstanweisungen und Protokollier-Pflichten?!

LEBENS-NOTWENDIG
Wenn „nichts mehr geht“, was kommt dann? Stillstand? Wenn „nichts mehr geht“, dann scheint es bloß so. Solange wir leben, „geht immer noch was – und immer wieder was Neues, bis dahin Ungeahntes!“ Das NICHTS fordert einfach sein Existenz-Recht ein. An einem bis in die Hundertstelsekunden zerlegten und strategisch durchgeplanten Effizienz-Tag ist es wichtig, wenn nicht lebens-notwendig, immer wieder ins Nichts abzutauchen; dem Nichts Raum zu geben. 

WAS WILL SICH ENTWICKELN?
Vielleicht wollen Sie NICHTS in den Unterricht – in Ihr Leben - integrieren?! NICHTS ist WERTVOLL! - Wenn wir das Nichts als Geschenk und Chance wahrnehmen, als Notwendigkeit, leer werden zu müssen, um sich wieder neu befüllen zu können, dann ist dieser Wert wohl unbestritten. Vielleicht will uns das Leben wieder auf das Wesentliche besinnen – und schickt uns das Nichts als Lektion. Die Lehre der Leere könnte darin bestehen, neues Vertrauen ins Sein zu zeigen. Und in uns hineinzuhorchen: was will sich in meinem Leben noch entwickeln? Mit Blick auf die leeren Hände erinnere ich mich an meine brennendste Sehnsucht und nehme neuen Anlauf, um kraftvoll ANZUPACKEN.

Ich bin felsenfest davon überzeugt: nur wer sich dem – und ins – NICHTS stellt, kann mit neuer Kraft und Energie ALLES umsetzen, was, dem inneren Ruf folgend, realisiert werden möchte. Ich wünsche Ihnen dafür alles Gute und viel Erfolg!

Autor
Dr. Manfred Greisinger
www.stoareich.at

 

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Foto: pixabay.com

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Mama und Papa

SELBSTBEFÄHIGUNG UND VERTRAUEN ALS MOTIVATOREN
Motivationscoaches - Teil 2

 

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Kinder sind individuell. Sie lernen am Leben, an ihren Erfahrungen und durch Ausprobieren. Sie testen Möglichkeiten, Umgangsweisen sowie Grenzen, um sich entwickeln zu können. Die große Aufgabe, die uns Erwachsenen hier zufällt, ist es, diese Prozesse zu begleiten und auszuhalten.

Gerade dieses Aushalten in Bezug auf die (vor allem schulische) Motivation ihrer Kinder, treibt so manche Eltern an ihre ganz persönlichen Grenzen und lässt sie doch wieder in Nörgeleien verfallen und Strafen aussprechen. Gerade bei älteren SchülerInnen führt aber genau das zu einer Verhärtung der Situation und einer weiteren Eskalation zwischen Kind und Eltern.

Als Jugendcoach höre ich in meiner Arbeit mit Jugendlichen immer wieder den Wunsch der jungen Menschen nach mehr Eigenständigkeit und Vertrauen der Eltern, dass sie, ihre Kinder, ihren Weg auf ihre eigene Art und Weise gehen werden.

Die Grundlage dafür, dass ältere Kinder und Jugendliche fähig sind, selbständig ihre (vor allem schulischen) Belange zu erledigen, liegt meist schon viel früher in der Entwicklung des jeweiligen Menschen. Kinder können schon im Kindergartenalter in die täglichen Aufgaben der Familie eingebunden werden, Verantwortung für gewisse Tätigkeiten übernehmen und Alltagsentscheidungen mittragen. Dies gibt den Kindern das Gefühl der Zugehörigkeit und zeigt ihnen, dass sie einen wichtigen Bestandteil des familiären Zusammenlebens darstellen. Das Erledigen der schulischen Aufgaben, stellt später dann eine Ergänzung zu ihrem Beitrag in der Familie dar.

Grundsätzlich kooperieren Kinder mit ihren Eltern und möchten diesen gefallen. Lob kann das positive Verhalten des Kindes verstärken und ihm ein wertvolles Feedback geben. Wichtig ist, dass bemühte Kinder auch dann aufgrund ihrer Anstrengung gelobt werden, wenn die schulischen Ergebnisse eher schlechter ausfallen. Dieses Lob motiviert Kinder sich weiterhin anzustrengen und dran zu bleiben. Außerdem können folgende Tipps dabei helfen, ihr Kind zu motivieren:

  • Schaffen Sie Ihrem Kind eine Lernumgebung zum Wohlfühlen. Extra dafür angeschaffte Gegenstände könnten zusätzlich motivieren.
  • Gezielte Belohnungen für geschaffte Etappen (z.B. ein Ausflug, Kinobesuch), können zum Weitermachen motivieren und geben Anreiz.
  • Kann sich Ihr Kind für bestimmte Lerninhalte sehr schwer motivieren, versuchen Sie einen Alltagsbezug herzustellen (z.B. Rechnen beim Backen, Vokabellernen beim Shopping).
  • Unterschiedliche Lernmaterialien (z.B. Lernspiele, Lernkarten, Onlinelernspiele) können zum Lernen motivieren.
  • Stärken Sie Ihr Kind indem Sie ihm seine Erfolge aufzeigen und seine Leistungen anerkennen.
  • Überlegen Sie mit Ihrem Kind, was das Ziel hinter der schulischen „Plagerei“ ist (z.B. auf einer gewünschten weiterbildenden Schule angenommen zu werden, berufliche Träume verfolgen zu können, mehr Zeit für ein beliebtes Hobby)

Autorin
Patricia Scheidl
Jugendcoach
Erziehungsberaterin
Elternbildnerin
www.nah-am-leben.at

 

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