Wohlbefinden

Prof. Franz W. Strohmer, medizinischer Journalist betreut die Rubrik "Wohlbefinden" und erklärt unter anderem mit einfachen Worten viele medizinische Aspekte.

Mehr über Prof. Strohmer erfahren Sie unter "TEAM"


Durchfall

WASSER- UND SALZVERLUST KANN GEFÄHRLICH WERDEN
Eine diätetische Begleitung ist zu empfehlen ...

Mehr…

Normalerweise werden dem Speisebrei bei der Verdauung im Darm Wasser und Salze entzogen, wodurch es zu einem geformten Stuhl kommt, der durch entsprechende Darmbewegungen (Peristaltik) ausgeschieden wird. Wenn es dreimal täglich oder mehrmals zur Ausscheidung wässrigen Stuhles kommt und der Drang zur Toilette nicht mehr aufhören will, muß man von Durchfall (lat. Diarrhoe) sprechen. Am häufigsten entstehen Durchfälle durch Bakterien (Staphylokokken), Viren (Rotaviren), oder Keime (Yersinien, Shigellen, Salmonellen).

Auch Nahrungsmittelallergien können Ursache sein. Chronische Darmerkrankungen (Morbus Crohn), eine schwere Störung des Verdauungssystems (Reizdarm) oder auch psychische Ursachen (Ängste, Streß) können ebenfalls zu der Erkrankung führen. Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen sind meist die Begleitsymptome. Um einen lebensbedrohenden Zustand zu verhindern, gilt es zunächst, die Austrocknung zu bekämpfen, also den Verlust von Flüssigkeit und Salzen. Dies geschieht durch Zufuhr von Flüssigkeiten mit Zucker und Salz. (Ein fertiges Salzmedikament ist z.B. Normolyt-Granulat). Mit Bananen kann man sich auch helfen, weil sie das Wasser im Stuhl aufsaugen und viel Kalium enthalten. Dieser wichtige Mineralstoff geht bei Durchfall in großen Mengen verloren. Als rezeptfreie Soforthilfe kann man Medikamente einnehmen, die den Wirkstoff Loperamid (z.B. Imodium) enthalten. Dieser Wirkstoff verlangsamt die Darmbewegungen. Er wirkt rasch und anhaltend. Es ist dabei wichtig, zu beachten, daß Überdosierungen zu starken Verstopfungen führen. Verschiedene Medikamente (z.B. solche, welche Magnesiumverbindungen enthalten, eisenhaltige Mittel, Blutfettsenker, verschiedene Herz-Kreislaufmedikamente, Rheumamittel) oder Zuckerersatzstoffe (Sorbit, Fruktose) können Durchfälle bewirken. Bei länger andauernden, bakteriell verursachten Durchfällen werden Antibiotika (z.B. Bactrim) eingesetzt.

Auch Antibiotika können Durchfälle bewirken. Bei Durchfällen ist auf besondere Reinlichkeit zu achten, da ja auch Ansteckungsgefahr bestehen kann. Bei Kleinstkindern (Säuglingen) wird gegen Durchfall erfolgreich Trockenhefe (jene Hefe, die auch zur Brot- und Biererzeugung eingesetzt wird) verwendet. Sie ist sehr gut verträglich und wirkt auch antibakteriell. Bei Blut im Stuhl, bzw. Körpertemperaturanstieg, oder wenn nach einigen Tagen der Durchfall nicht nachläßt, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Prof. Franz W. Strohmer
September 2015

Weniger…

Ein kritischer Blick

DENN SIE WISSEN NICHT WAS SIE KAUEN
Gesunde Ernährung ...

Mehr…

E rnährungsgewohnheiten unterliegen ebenso wie Bekleidungstrends Modeeinflüssen. Zum Glück ändern sie sich aber nur über Jahrzehnte und nicht jedes Jahr. Fast Food z.B. hat nach wie vor seine Anhänger. Zum einen kommt es Kindern und manchen Erwachsenen entgegen, die Nahrung ohne störende Werkzeuge wie Messer und Gabel aufzunehmen. Zum anderen ist unser Körper evolutionär bedingt dafür zu begeistern, leicht verdauliche Kohlenhydrate aufzunehmen. Man hat zwar nach 2 Stunden schon wieder Hunger. Aber umso besser, Zeit für das nächste Mac-Menü. Die Fast-FoodKetten bemühen sich neuerdings um ein ökologisches Image. Ernährungsphysiologisch gesündigt, aber wenigstens ein gutes Gewissen ob des ökologischen Fußabdruckes (Begriff nach Wackernagel/Rees, 1994). Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach organisch- ökologisch produzierten Lebensmitteln. Die möglichst idyllische Lebensgeschichte der tierischen Lieferanten interessiert den Kunden mehr als die ausreichende Entlohnung des Bauern, der den Zusatzaufwand nur selten voll bezahlt bekommt. „Fairtrade“ scheint nur bei Produkten aus Übersee wichtig zu sein.

Lebensmittel sollen frei von allen künstlichen Aromen, Hilfs- und Konservierungsstoffen sein. Auch wenn manche, wie die Ascorbinsäure, dann alleine wieder unter der Bezeichnung Vitamin C als gesundheitsfördernd angepriesen werden. Am besten Gentechnik-frei, fettfrei und jetzt auch Gluten-frei. Dabei haben nur 2% der Käufer Gluten-freier Produkte wirklich eine Allergie dagegen. Aber frei von irgendetwas klingt halt gesund. Auf der anderen Seite stört es anscheinend niemanden, wenn die fettfreien, etwas wässrigen Produkte wieder mit fremden Substanzen wie Guarkernmehl oder Gummi arabicum angedickt werden. Und dann werden auch noch Vitamine und Mineralstoffe künstlich zugesetzt, obwohl die Produkte eh schon so gesund sein sollen. Die Alternative, aus selbst ausgewählten Rohstoffen selber etwas zuzubereiten bei dem man weiß, was enthalten ist, kommt für viele leider aus Zeit- und Kostengründen nicht mehr in Frage.

Vielleicht werden diese Probleme schon in naher Zukunft gelöst: Die Japaner arbeiten bereits an einer Toilette, die die Körperausscheidungen automatisch analysiert und online einen Gesundheitsbericht an den Hausarzt senden kann. Wenn dieser dann Zugriff auf die Bestellsoftware des halbintelligenten Kühlschranks daheim hat kann es sein, dass wir in Zukunft vor der offenen Kühlschranktür stehen und ausrufen „iiiiiih, das mag ich nicht! Das ess ich aber nicht!“

Thomas Kolbe
Dezember 2015

Weniger…

Die Weichen werden früh gestellt

GESCHMACKSVERSTÄRKER, BILLIGFLEISCH IN RAUEN MENGEN UND FAST FOOD VERSCHLECHTERN DIE BILANZ NACHHALTIG
Gesundheitszentrum Darm ...

  

Mehr…

Ein gesunder Darm ist die Voraussetzung dafür, dass uns das, was wir zu uns nehmen mit Kraft und Energie versorgt. Ein gesunder Darm ist auch die Voraussetzung dafür, dass alles, was es auszuscheiden gilt, den Weg auch wieder hinausfindet.

DARMERKRANKUNGEN IM VORMARSCH
Darmerkrankungen, Lebensmittelunverträglichkeiten und Verdauungsprobleme aller Art sind bei uns stetig am Zunehmen. Viele Kinder wachsen bereits mit schlechten Ernährungsgewohnheiten, einer Vielzahl an psycho-emotionalen Belastungen und Dauerstress auf – allesamt Faktoren, die unsere Darmgesundheit nicht zuträglich sind. Diese Rahmenbedingungen bereiten den Boden für die Patient/innen von morgen.

REGELMÄSSIG GEKOCHTES
Damit der kindliche Darm sich gut entwickeln kann, muss er sich langsam am seine Arbeit gewöhnen. Regelmäßig warme und gekochte Nahrung ist hier die Devise. Dadurch wird die nötige Wärme zugeführt und durch den Kochprozess die Nahrung so aufbereitet, dass uns die darin enthaltene Lebenskraft gut und einfach zur Verfügung gestellt wird.

HOCHWERTIGE LEBENSMITTEL
Wer hochwertige Lebensmittel verkocht, möglichst in Bio-Qualität, regional und saisonal, ist - was die Darmgesundheit betrifft - bereits klar im Vorteil.

FLEISCH IN MASSEN
Eine Reihe von Expert/innen kommt zunehmend zum Schluss, dass der Konsum von zu viel Fleisch eine erhebliche Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielt.

Wenn Kinder von Anfang an daran gewöhnt werden, dass die Relationen am Teller zugunsten von frischem Gemüse und vollwertigem Getreide ausfällt und Fleisch nicht immer die Hauptrolle spielt, können hier früh gesundheitsförderliche Gewohnheiten mitgeprägt werden.

DARMGERECHTE ERNÄHRUNG
Eine ballaststoffreiche Ernährung, jede Menge frisches Gemüse, vollwertiges Getreide wie Dinkel, Mais oder Hirse, frisches und sonnengereiftes Obst, allen voran Äpfel, sowie Pilze, Nüsse und Hülsenfrüchte aller Art stellen eine gute Basis dar, um einen gesunden Darm zu fördern. Aromatische Kräuter und Gewürze wie Fenchel, Anis, Kümmel, Kreuzkümmel, Gelbwurz, Ingwer, Dille oder Minze bringen neben Verdauungshilfe auch noch reichlich Geschmack und schulen die Sensorik.

Unsere nützlichen Darmbakterien haben zudem noch „Lieblingsspeisen“ wie u.a. Chicorée, Schwarzwurzeln, Kohlgewächse aller Art, Zwiebel oder Topinambur. Besonders wertvoll für unsere Verdauung sind auch milchsauer vergorene Lebensmittel wie eingelegtes Gemüse, Sauerkraut, Kefir, Joghurt oder Buttermilch. Milchprodukte aber nicht im Übermaß, denn diese weisen eine thermisch kühlende bis kalte Wirkung auf und wenn wir zu viel davon konsumieren, kann unser Verdauungsfeuer damit ebenfalls stark geschwächt werden – so die Traditionell Chinesische Ernährungslehre.

Autorin
Ulli Zika
Ernährungsberaterin nach TCM
Autorin "gesund & gut"
www.gesundundgut.at

 

 

Die elektronische Ausgabe von LERNEN MIT ZUKUNFT wird unterstützt durch:

  

 

Weniger…

Nach dem großen Erfolg des Buches »Grünes Eiweiß« von Bestsellerautorin Ulli Zika (ehemals Goschler) stehen abermals proteinreiche Alternativen für eine gesunde und schmackhafte fleischlose Ernährung im Rampenlicht: Die eiweißreichen Blitzrezepte sind allesamt alltagstauglich, unkompliziert und rasch zuzubereiten ...

Leseprobe:
pdf-Datei, Download

Mehr…

Neben einer bunten und kulinarisch spannenden Viel- falt an vegetarischen und veganen Gerichten, die einen hohen Eiweißgehalt aufweisen, gibt es jede Menge Wissenswertes über »grünes« Eiweiß zu erfahren.

Bunte Bohnen und Linsen, allerlei Sojaprodukte und Kichererbsen sowie nährstoffreiche Nüsse, Samen und Kerne landen ebenso in der Blitzküche wie aromati- sche Pilze, Algen oder die eiweißreichen Getreide Dinkel, Quinoa und Amarant.

Ein Must-have für alle, die ihren Fleischkonsum reduzieren oder einstellen und trotz begrenzter Zeitressourcen gesund und gut essen wollen.

Aus dem Inhalt:
Wie geht ausgewogene Ernährung ohne Fleisch?
Wissenswertes über Hülsenfrüchte, Pilze und Getreide
Tipps zur Verarbeitung von »grünem« Eiweiß

 

Grünes Eiweiß – Blitzrezepte
von Ulli Zika
60 Rezepte mit Hülsenfrüchten, Pilzen, Getreide und Nüssen

128 Seiten, durchgehend farbig, Flexobroschur, 16,5 x 23,5 cm
ISBN: 978-3-7088-0672-3
Kneipp Verlag
Erhältlich ab 7. März 2016

Weniger…

Trübe Aussichten – Gute Erfolge

WELTWEIT DER HÄUFIGSTE CHIRURGISCHE EINGRIFF
Grauer Star ...

 

Mehr…

Unter dem „Grauen Star“ oder medizinisch „Katarakt“ versteht man die Trübung des Augenlinsengewebes, welche in höherem Lebensalter bei nahezu allen Menschen auftritt. 90 Prozent der über 75-jährigen Patienten müssen sich mit einer Linsentrübung auseinandersetzen. Bei rund 8–10 Prozent wird eine Staroperation nötig, die im Falle eines sonst normalen Augenbefundes wieder ein gutes Sehvermögen herstellt. Jedes Auge enthält eine von einer Kapsel umhüllte Linse aus einem durchsichtigen, lebenden Gewebe, das alle einfallenden Lichtstrahlen bündelt, sodass auf der Netzhaut ein scharfes Bild entstehen kann, welches über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet wird. Vergleichbar mit einer Kamera, wobei die Hornhaut mit der dahinterliegenden Linse des Auges dem Objektiv (inkl. Zoom) und die im Augenhintergrund befindliche Netzhaut dem Film (Videoband oder sonstigen Bildträger) entsprechen, nimmt das Auge Bilder auf, die dann von uns klar und eindeutig wahrgenommen werden können.

Verschiedene Ursachen können zur Eintrübung der Linse führen. Verletzungen, Strahlungseinwirkung von Röntgen- oder Infrarotstrahlen, Blitzschlag, Starkstrom oder Hautleiden, Cortisontherapie oder Diabetes können einen „Grauen Star“ zur Folge haben. Am häufigsten tritt aber der Altersstar auf, der mit einer das Sehvermögen kaum beeinträchtigenden Kerntrübung beginnt und sich bis zum „reifen Star“ entwickelt, wobei die Linse so vollständig getrübt ist, dass die Pupille auch im durchfallenden Licht eines Augenspiegels nicht mehr aufleuchtet. Die getrübte Linse wirkt wie eine Milchglasscheibe, es kommt zur Blendungsempfindlichkeit und zur drastischen Einschränkung des Sehvermögens. In diesem Stadium kann nur mehr eine Operation helfen, ein ausreichendes Sehvermögen wieder zu erlangen.

Die Operation erfolgt unter Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durch ein- oder mehrmaliges Einspritzen eines Betäubungsmittels in die Nachbarschaft des Auges, in selteneren Fällen wird auch eine Vollnarkose angewandt werden. Unter Benützung eines Mikroskops und eines mikrochirurgischen Instrumentariums wird das Auge in der Nähe des Hornhautrandes geöffnet, sodass die getrübte Linse aus der Kapseltasche abgesaugt werden kann. In der Regel wird heute eine Kunststofflinse in das Auge eingepflanzt. Allerdings ist trotzdem meist eine zusätzliche schwache Brille erforderlich, um die Sehschärfe an Nähe und Ferne anzupassen. Trotz größter Sorgfalt kann es in ganz seltenen Fällen zu Komplikationen kommen. Bei ca. 30 Prozent der Kataraktoperierten entsteht ein sogenannter „Nachstar“, welcher durch einen Spezial-Laser entfernt werden kann.

Autor
Prof. Franz W. Strohmer
med. Journalist

 

Die elektronische Ausgabe von LERNEN MIT ZUKUNFT wird unterstützt durch:

  

 

Weniger…
Foto: pixabay.com


Es hat sich nichts geändert

EIN SCHÖNES SPITAL MIT TECHNISCHEN RAFFINESSEN, ABER OHNE AUSREICHENDE ANZAHL VON ÄRZTEN IST EINE UNNÖTIGE SCHAUBUDE
Ein Gespräch mit Dr. Barnard ...

Mehr…

1985 gelang es, mit dem Pionier der Herztransplantationen, dem südafrikanischen weltberühmten Chirurgen Dr. Christiaan Barnard in Wien ein Gespräch zu führen. Bekanntlich führte Dr. Barnard 1967 am Groote-Schuur-Hospital in Kapstadt die erste Herztransplantation durch, nachdem er zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 1000 Operationen am offenen Herzen durchgeführt hatte. Trotzdem bezeichnete er retrospektiv diese Operation als „Sprung ins kalte Wasser„. Der Patient starb auch bereits nach 18 Tagen an einer Lungenentzündung. Der zweite Transplantationspatient überlebte allerdings bereits fast 20 Monate. 1983 führte Dr. Margreiter in Innsbruck die erste österreichische Herztransplantation durch. Zu diesem Zeitpunkt hatte Dr. Barnard seine chirurgische Tätigkeit infolge einer rheumatischen Erkrankung bereits einstellen müssen. Die Fingergelenke waren derart versteift und schmerzhaft, dass an einen Gebrauch des Skalpells nicht mehr zu denken war.

Bei einem jungen Kollegen, namens Dr. Gerhard Schiller, der durch den Medizinerpapst Dr. Karl Fellinger ausgebildet worden war, suchte der berühmte Herzchirurg Dr. Barnard Rat und Hilfe. Dr. Barnard erklärte schon damals, dass Rheumatageskliniken nicht nur gegen-über den teuren Spitalsambulanzen wesentliche Einsparungen ermöglichen könnten, sondern für die Patienten auch eine intensivere und individuellere Betreuung und weitaus geringere Wartezeiten bedeuten würde. Die besten Apparate und die tollsten Einrichtungen einer Klinik können nicht den Arzt ersetzen, der sich für ein Gespräch und die Behandlung Zeit nehmen kann. Die Nähe von Menschen, zu denen man Vertrauen hat, ist der wichtigste Faktor beim Gesundungsprozeß.

Auf den Einwand, dass die ärztliche Berufsgruppe aber doch der bedeutendste Personalkostenfaktor im Gesundheitswesen wäre, meinte Dr. Barnard: "Ich warne davor, die Ärzte in ihrer Anzahl, Leistung und Bezahlung immer wieder in Frage zu stellen, sie andauernd zu verunsichern, zu kriminalisieren und damit zu elitären Außenseitern zu stempeln. Es gibt kaum eine andere Berufsgruppe, die ihr ganzes Leben so intensiv zu lernen hat, so von ihrem Idealismus abhängig ist und mit so viel nahezu Unzumutbarem konfrontiert wird".

„Meinen Sie damit auch Entscheidungen über Leben und Tod", wird er gefragt. Dr. Barnard: „Ich habe immer wieder die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass die Sterbehilfe für so manche Patienten das einzige richtige Mittel gewesen wäre. Und ich habe mich in schlaflosen Nächten oft schuldig gefühlt, davon immer Abstand genommen zu haben“

Prof. Franz W. Strohmer
Juni 2015

Weniger…

Der Ausstieg fällt schwer

ZUCKER UND WEIZEN KÖNNEN KRANK UND SÜCHTIG MACHEN!
Weizen und Zucker sind allgegenwärtig ...

Mehr…

Weißer Zucker und hochgezüchteter Hochertragsweizen – diese beiden Grundzutaten sind allgegenwärtig und auch häufig bereits von unseren Kindern in großem Ausmaß verzehrt. Von der industriellen Babynahrung angefangen, über Binde- und Geschmacksverstärker in Großküchen, die Kindergärten und Kindergruppen beliefern, bis zum „täglichen Brot“, das vom Frühstückstisch bis zum letzten Abendmahl dem Großteil aller Speisepläne innewohnt sind sie enthalten.

Hochertragsweizen ist in der „gesunden Kinderjause“, in der beliebten Pizza, den Spaghetti, Nuggets und Fischstäbchen ebenso enthalten wie in den diversen der Back- und Süßwaren, im beliebten Fastfood oder auch in Omas „Hausmannskost“, die ohne Nockerln, Spätzle, Knödeln und Teigwaren nicht vorstellbar ist. Aber auch im „gesunden“ Tiefkühlgemüse, in Wurstwaren, Aufstrichen, Konserven oder als Trennmittel auf dem Kaugummi…..Weizen ist einfach omnipräsent. – Und er wird zur täglichen Überdosis wie Zucker.

Zucker finden wir ebenso allerorts… im Großteil aller konsumierten Getränke, abermals in den Back-und Süßwarenabteilungen, in einer Vielzahl an Fertiggerichten, in Schokolade und Eiscreme, in Torten und Keksen, in Saucen und Gewürzen, Joghurts und einer Vielzahl an angeblich gesunden Milchprodukten – er ist wie Weizen allgegenwärtig. Zucker und Weizen gelten in unseren Breiten heute als die meist verzehrten Nahrungsmittel. Kaum noch wegzudenken aus der modernen Welt. Und häufig verzehren wir sie in Kombination.

WENN DIE FALLE EINMAL ZUGESCHNAPPT IST
Zucker und Weizen gehören aber nicht nur zu den allgegenwärtigsten Nahrungsmitteln, sie zählen in der Zwischenzeit auch zu den Umstrittensten. Beide stehen schwer in Verdacht, uns und unsere Kinder krank und süchtig zu machen.

Von Darmbeschwerden, Hautproblemen, Unverträglichkeiten, Allergien und Diabetes über psychische Beeinträchtigungen, Depressionen, ADHS und kaputte Zähne – die Liste der Krankheiten und Beschwerden, die von einem Zuviel an Zucker und Weizen verursacht werden können, ist lang.

Die Vielfalt der Getreide wieder entdecken, reichlich Obst und Gemüse anbieten, selbst kochen, alternative und natürliche Süßungsmittel verwenden und vor allem die alte Paracelsus-Weisheit „Die Dosis macht das Gift“ beherzigen – als ernährungsbewusste Eltern und Pädagog/innen können wir täglich dazu beitragen, dass unsere Kinder nicht in die Zucker-Weizen-Falle tappen! Nutzen wir diese Chance!

Ulli Zika
Dezember 2015

Weniger…

Klink Dich aus, wenn Du kannst

WENN DAS HERZ TROMMELT UND DIE ANGST MITFLIEGT
Der emotionale Mensch – Teil 9

 

Mehr…

Mir läuft der Schweiß über die Stirn, meine Handflächen sind feucht wie ein englischer Zweiteiler im Regen und meine Verdauung spielt verrückt. Ich kralle meine Fingernägel in die Sitzlehnen und mache mich schwerer als ich ohnehin bin. Ich will und ich will nicht: Abheben!

Die Angst vorm Fliegen hatte ich als Kind noch nicht. Mein Vater erzählt heute noch gerne die Geschichte, wie ich als 9-jähriger während schwerer Turbulenzen bei einem Flug in einer Propellermaschine mit 40 Sitzplätzen gut gelaunt und lauthals zu singen begonnen habe. Ich singe heute noch ausgesprochen gerne, mein damaliger Text ist bei den anderen Passagieren allerdings nicht besonders gut angekommen: "Hurra wir stürzen ab."

Heute sitze ich im Flugzeug nach Kapstadt und weiß, die nächsten Stunden werden mächtig anstrengend. Ich weiß aber auch, dass Angst eine wichtige Emotion ist. Sie überkommt viele von uns, erwartet oder unerwartet, und hat eine wichtige Funktion: Seit jeher soll sie uns in gefährlichen Situationen auf Kampf oder Flucht vorbereiten. Flugangst ist deshalb besonders hinterhältig, denn im Flugzeug können wir weder kämpfen noch flüchten. Was nun?Bei anderen Emotionen habe ich mir bereits eine ziemlich wirksame Technik angeeignet. Wenn ich wütend, oder traurig bin, versuche ich immer mich selbst von außen zu betrachten.

Ich nenne das die "Technik des Ausklinkens" und habe diese in den letzten Jahren stetig verfeinert. Beim Ausklinken stelle ich mir, ganz einfach ausgedrückt vor, wie ich für andere gerade wirken muss. Ich frage mich weshalb ich mich gerade so verhalte und was der Auslöser davon ist. Ist mein Verhalten im Moment überhaupt notwendig, ist es unausweichlich?

Wenn ich mir diese Fragen halbwegs zufriedenstellend beantwortet habe, "schlüpfe ich wieder in mich selbst" und siehe da, die zuvor noch sehr stark emotionale Phase ist vorbei. Die ärmliche Gestalt, die ich beim Ausklinken im Flugzeug vor mir sehe, hat auch keinen Grund ängstlich zu sein. Die Wahrscheinlich bei einem Flugzeugabsturz die eigenen Erben zu erfreuen beträgt 1:14000000. Hoffentlich hilft es heute was!

Autor
Mag. Markus Neumeyer
www.stagefreaks.ast

 

Die elektronische Ausgabe von LERNEN MIT ZUKUNFT wird unterstützt durch:

  

 

Weniger…
Foto: pixabay.com