Jugend


„Kinder, Armut, Familie“

DAS EINKOMMEN DER ELTERN IST EIN WESENTLICHER FAKTOR FÜR DIE ARMUTSGEFÄHRDUNG
Ein besonders sensibles Thema ...

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H euer im Sommer habe ich eine ganz besonders spannende Studie über Armut in Deutschland gelesen. Herausgegeben von der Bertelsmann Stiftung. Einer gemeinnützigen Stiftung, die sich zum Ziel gesetzt hat Problemlösungen für die verschiedensten Bereiche unserer Gesellschaft zu entwickeln. Daneben wird systematisch Forschung in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Religion, Gesundheitswesen, Jugend- und Altenhilfe, Kulturaustausch und weiteren gesellschaftlichen Bereichen betrieben.

Der Titel der Studie: „Kinder. Armut. Familie.“ Ein ganz besonders sensibles Thema in der Armutsdebatte. Zum einen, weil Kinder in der Armutsdiskussion häufig übersehen werden. Kinder können es sich ja nicht aussuchen, ob sie in einer armen, mittelständischen oder reichen Familie aufwachsen. Dort wird man hineingeboren. Wenn man weiß, dass etwa ein Viertel der 240.000 Mindestsicherungsbezieher in Österreich Kinder sind, dann kann man sich ausrechnen, wo die Armut spürbar ist.

Zum anderen, weil von Armut betroffene Kinder keine besonders starke Lobby haben. Man kann daher die verschiedenen Institutionen, Initiativen, politisch Verantwortlichen, die sich des Themas annehmen, nur ganz herzlich vor den Vorhang bitten. Weil die Wahrheit, dass die armen Kinder von heute die armen Erwachsenen von morgen sind, einfach richtig ist.

Etwas ist mir beim Durchlesen der oben erwähnten Studie besonders hängen geblieben. Die befragten Eltern legen ganz besonderen Wert darauf, ihren Kindern Wege für ein „besseres Leben“ aufzuzeigen. Dafür sind sie bereit, materiell und emotional viel zu investieren. Was sie hemmt und frustriert sind ihre eigenen Grenzen und die damit verbundenen Sorgen. Von Armut betroffene Eltern treibt demnach nichts anderes an als andere Eltern auch. Sie wollen, dass es ihren Kindern gut, im Idealfall besser geht.

Diese Einstellung hat mich sehr beschäftigt. Weil ich, auch beruflich bedingt, immer wieder von der Gleichgültigkeit höre, mit der Armutsbetroffene mit ihren Familien umgehen würden. Diese Studie belegt das Gegenteil. Diese Einschätzung gibt Hoffnung. Und darauf kann man aufbauen.

Peter Kopf
Dezember 2015

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Erziehung ist (k)ein Kinderspiel

INVESTIEREN SIE IN DIE ZAUBERHAFTE WEIHNACHTSSTIMMUNG UND NICHT IN DIE GESCHENKEFLUT
Ansprüche an das Christkind ...

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Wir leben in einer vom Konsum geprägten Welt, das spüren auch unsere Kinder und sind offen für die Verlockungen der Konsumwelt, die sie mit allen Mitteln der Werbe- und Manipulationskunst zu beeinflussen trachtet.

MÄDCHENTRÄUME UND CLICHÉS
Franziska,10, schreibt eifrig Briefe an das Christkind. Sie studiert die Werbung und recherchiert im Internet, um ihre Wünsche möglichst genau zu präzisieren. Mit einer umfangreichen Liste wendet sie sich an ihre Mutter. Ein Wunsch sticht besonders hervor: ein supertolles Puppenhaus. Die Mutter irritiert das Anspruchsdenken der Tochter ebenso wie der clichéhafte Wunsch. Ist Franziska für Puppen nicht schon zu alt? Puppenhaus symbolisiert die kindlichen Impulse von Mütterlichkeit, zutiefst in Mädchen verankert. Warum eigentlich will man als moderne Frau diese leugnen?

Lassen wir Kinder Kinder und Mädchen Mädchen sein! Das tut ihrer Entwicklung gut. Als aufgeklärtes Mädchen glaubt Franziska zwar nicht mehr an das Christkind, ist aber im Bann der großen Nacht der Geschenke, in der alle Sehnsüchte in Erfüllung gehen sollen. Verständnis und Fingerspitzengefühl sind daher gefragt.

KONSUMRAUSCH: HABEN ODER SEIN?
Fast alle Menschen haben Sehnsucht danach, dass Weihnachten mehr ist als ein Fest des Konsumrausches, unabhängig davon, ob wir christliche Überzeugungen haben oder nicht. Es ist ein Familienfest, an dem wir Zuneigung erleben, Gutes tun und den Wert unseres Menschseins spüren wollen.

Trotzdem ist es schön, wenn Träume wahr werden. Das zeigen uns besonders die leuchtenden Kinderaugen unter dem Weihnachtsbaum. Darum ist es für Eltern und Verwandte eine besondere Herausforderung, mäßig, herzlich und sinnhaft zu schenken und Weihnachten liebevoll und persönlich zu gestalten.

Mag. Maria Neuberger-Schmidt
Dezember 2015

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Ist „Kind sein“ noch schön?

DIE EMOTIONALE UND SOZIALE ENTWICKLUNG UNSERER KINDER
Kinder brauchen Sicherheit ...

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S okrates soll einst gesagt haben: "Sie (die heutige Jugend) hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten.“

War es immer schon so um unsere Kinder und Jugendlichen bestellt? Haben die Menschen Recht wenn sie meinen, das war doch schon immer so und wird auch so bleiben?

Der 1955 geborene Autor des umstrittenen Bestsellers, "Warum unsere Kinder Tyrannen werden," Michael Winterhoff, sagt dazu klar „Nein“! In seinem aktuellen Werk "SOS Kinderseele" fordert er, der Blick muss weg von der Pädagogik, hin zur Entwicklungspsychologie.

Bedeutend wichtiger als die perfekte schulische Ausbildung ist den Kindern emotionale und soziale Kompetenz beizubringen, ihre empathischen Fähigkeiten zu schärfen.

Ich erlebe es als Nachmittagsbetreuerin jeden Tag. Zu beobachten ist, dass zum Beispiel das Mitgefühl zum Mitschüler fehlt, der wegen der eben an den Kopf geworfenen Beleidigung seiner Familie weint.

Wenn ich das klären möchte und den "Beleidiger" auf seine Tat aufmerksam mache, höre ich oft, „das ist mir egal“. Wenn einer dem zufällig daneben stehenden Schulfreund einen Tritt verpasst, gibt es Kommentare, wie: „Er hat mich aber blöd angeschaut.“ Auf die Frage nach dem Sinn der Aktion bzw. die Konsequenz für die Handlung gibt es wieder ein „ist mir egal.“ Was heißt das, „ist mir egal“? Ich rede sehr viel mit den Kindern, in einem geschützten Rahmen, unter vier Augen. Versuche zu erfahren warum beleidigt und geschlagen wird. Einer der Jungen sagte mir, weil ihm langweilig war. Später gab er zu, dass er bei Beleidigungen sehr aggressiv wird. Ich habe ihm vorgeschlagen, aus dieser Situation wegzugehen, und zum Beispiel gegen eine bei uns im Raum befindliche Couch zu schlagen. Er hat das dann tatsächlich versucht, und es hat geklappt. Stolz erzählte er mir von seinem Erfolg.

Hellhörig wurde ich als ich von mehreren Kindern gefragt wurde: „Warum bist du so lieb zu uns“?

„Sind das die anderen Erwachsenen nicht“? „Nein“, war die klare Antwort. Leben also Erwachsene den Kindern Aggressivität und Unfreundlichkeit vor? Lernen Erwachsene den Kindern nicht mehr die Werte, welche Höflichkeit und gewaltfreie Konfliktlösung bedeuten? Ich werde das Thema auch in der nächsten Ausgabe behandeln. Es wäre mir eine Freude wenn Sie mir Ihre Erfahrungen mitteilen würden.

Andrea Theyrer
Dezember 2015

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Fitfuersgeld.at

WIR REDEN MIT JUNGEN MENSCHEN
Schulden sind schnell gemacht ...

 

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Mit meiner heutigen Überschrift bin ich gleich mit der Türe ins Haus gefallen. Und natürlich möchte ich Sie damit motivieren genauer nach zu schauen. www.fitfuersgeld.at ist nämlich unsere Website zur Schuldenprävention. Und das schon seit zehn Jahren. Heuer feiert er nämlich Geburtstag. Der „Vorarlberger Finanzführerschein“. So heißt das Angebot zur Schuldenprävention der ifs Schuldenberatung Vorarlberg. In all den Jahren haben hunderte Workshops, Vorträge und andere Veranstaltungen stattgefunden. Einige zehntausend Jugendliche und junge Erwachsene haben mindestens einen Workshop besucht. Und es ist uns eine große Freude heuer bereits den 10.000 Finanzführerschein übergeben zu können. Wer den Finanzführerschein erwirbt, hat in mindestens drei Veranstaltungen gehört, wie er oder sie sich dem „Richtigen Umgang mit Geld“ annähern kann. Und den erhobenen Zeigefinger gibt es nicht. Beim „fifü“, wie wir den Finanzführerschein mittlerweile auch liebevoll nennen, geht es darum, in einem intensiven Austausch mit jungen Menschen zu kommen.

Und siehe da: Jugendliche haben erfrischend positive und sehr konstruktive Ansichten zu Geld und Konsum. Vor allem aber sind sie bereit sich mit der Thematik auseinander zu setzen, zu diskutieren und neue Anregungen aufzunehmen. Klar, es kommt immer wieder vor, dass ein Jugendlicher in der Gruppe sitzt, der von einem fast heillosen Überzug seiner Handyrechnung berichtet. Und dann geht es darum zu analysieren, wie er das in Zukunft vermeiden kann. Aber auch wenn es darum geht Konsumwünsche zu reflektieren und Alternativen zum „Markenwahn“ zu entwickeln, kommen von den jungen Menschen gute und brauchbare Ideen. Begonnen hat unser Angebot für Kinder und Jugendliche von elf bis achtzehn. Seit ein paar Jahren nützen es auch Menschen bis 25. Und immer wieder werden wir gefragt, wann wir Veranstaltungen für noch ältere Menschen anbieten. Ein guter Umgang mit Geld ist ja in jeder Altersgruppe notwendig und sinnvoll. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik der ifs Schuldenberatung. Am deutlichsten steigt nämlich die Anzahl der Menschen, die über 60 Jahre alt sind.

Autor: 
Peter Kopf
Diplomsozialarbeiter IfS- Schuldenberatung Vorarlberg, 
www.ifs.at

 

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Foto: pixabay.com

Schwimmen lernen

KINDER UND WASSER, EINE GANZ BESONDERE BEZIEHUNG
Wasserfreuden ...

  

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Schwimmen kann doch jeder! Leider stimmt das trotz obligaten Schwimmunterrichts in Österreichs Volksschulen nicht unbedingt. Bei meinen interaktiven Lesungen in Schulen berichten Lehrer immer wieder, dass manche Kinder regelmäßig beim Schwimmunterricht „krank“ gemeldet werden oder die Teilnahme von den Eltern aus unterschiedlichen Motiven heraus verboten wird.

Diese Einstellung kann fatale Folgen haben: Schwimmen können ist in erster Linie überlebensnotwendig! Der Tod durch Ertrinken ist neben Verkehrsunfällen die häufigste Unfallursache im (Klein)kindesalter. Auch bleibende Schäden sind durch zu langes Verweilen ohne Sauerstoff unter Wasser eine dramatische, immer wieder auftretende Unglücksursache. Bereits eine geringe Wassertiefe kann nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zur tödlichen Gefahr werden. Daher ist ein sicheres, über einen längeren Zeitraum mögliches, technisch richtig ausgeführtes Überwasserhalten eine unbedingt bereits im Grundschulalter zu erwerbende Kompetenz.

Neben dem Sicherheitsgedanken ist Schwimmen ein außerordentlich gesunder Sport! Durch den Auftrieb im Wasser werden Gelenke und Bänder nicht so stark belastet wie bei anderen Sportarten. Kinder lieben zudem das Phänomen, dass man im Wasser vieles körperlich leichter bewältigen kann: ein Unterwasserpurzelbaum lässt sich viel leichter durchführen als sein Pendant an Land. Schwimmen wirkt sich in positiver Weise auf die Atmung und die Funktion der Lunge aus. Zudem macht die Bewegung im Wasser großen Spaß! Der positive Einfluss des Schwimmsports auf die Psyche darf nicht unterschätzt werden. Zudem ist Schwimmen ein idealer Sport für einen wohlgeformten Körper und einen gleichmäßigen Muskelaufbau.

Schwimmen fordert und macht auf gesunde Art ausgeglichen und auch müde. Das fördert gesunden Schlaf und den Appetit auf gesundes Essen.

Das Wichtigste ist allerdings: Schwimmen macht Spaß, wenn Kinder spielerisch und mit Einfühlungsvermögen an das Element Wasser herangeführt werden. Wer wie ein Frosch durchs Wasser springen, wie eine Seeschlange durchs Becken gleiten und sich wie ein Delfin auf und ab bewegen darf, verliert die Angst vor dem Nass und lernt die Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die man nur im Wasser empfinden kann, zu lieben. Nicht umsonst heißt es: jemand fühlt sich wohl wie ein Fisch im Wasser!

So wie Lea, die es gar nicht erwarten kann morgen schon wieder ins Schwimmbad zu gehen …

DOWNLOAD:
Info über Baderegeln und Folder über "Schwimmen Lesungen"

 

 

Autorin
DI Roswitha Wurm
Dipl. Legasthenie-/ Dyskalkulietrainerin
www.roswitha-wurm.at

 

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Lea lernt schwimmen

Mithilfe dieses Buches macht Schwimmen lernen noch mehr Spaß und Eltern und Kind erhalten dabei zusätzlich wichtige Informationen rund ums Schwimmen lernen.

 Hörprobe: Lesung "Lea lernt schwimmen" ...

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Roswitha Wurm, Lea lernt schwimmen, Lesezug 2. Klasse G&G Verlag, ISBN 978-3-7074-1607-7

Die Geschichte von Lea erzählt wie viel Spaß es macht, schwimmen zu lernen und enthält die gültigen Baderegeln des Österreichischen Jugendrotkreuzes und wurde unter dem Fachbeirat einer erfahrenen Schwimmpädagogin  verfasst.

Passendes Begleitmaterial zum Download auf http://www.ggverlag.at/

Roswitha Wurm bietet interaktive Lesungen zum Thema Schwimmen (auf Wunsch gemeinsam mit einer aktiven Leistungsschwimmerin) an. Ideal ab Klasse 2 als Vorbereitung auf den schulischen Schwimmunterricht.

Kontaktaufnahme über:  roswitha.wurm@hotmail.com

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Von Herzen spielen

SCHAUEN, BERÜHREN, HALTEN, WARTEN, BALGEN, ROLLEN
Original Play® ....


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Sonja und Armin knien auf einer großen Matte im Bewegungsraum eines Kindergartens in Wien. Die Kinder zwischen vier und sechs Jahren sitzen rund um die Matte. Armin krabbelt auf allen Vieren ein Stück in Max‘ und Sarahs Richtung und winkt sie freundlich lächelnd zu sich. Max krabbelt auf allen Vieren auf Armin zu, bleibt vor ihm stehen und sieht ihn herausfordernd an. Sarah kniet sich an den Rand der Matte und wartet. Max krabbelt rund um Armin herum und springt plötzlich wie ein kleines Kätzchen auf seinen Rücken – und schon stecken die beiden in einer lustigen Balgerei. Sarah krabbelt neugierig näher, Sonja folgt ihr, die beiden umkreisen einander bis Sarah Sonja auf allen Vieren davon krabbelt und ihr bedeutet, sie zu fangen. Die beiden erwachsenen SpielleiterInnen, achten beim Spielen darauf, dass niemand verletzt wird. Nach einer Minute klatscht Armin zwei Mal in die Hände. Wie vorher vereinbart, gehen Max und Sarah zurück auf ihre Plätze und es werden andere Kinder auf die Matte eingeladen.

Das Spiel heißt „Original Play“ und ist das Ergebnis von beinahe 40 Jahren Forschung von Dr. O. Fred Donaldson, einem amerikanischen Universitätsprofessor, zum Spielverhalten von Kindern, Erwachsenen und frei lebenden Tieren. Es verfolgt kein Ziel oder Programm, sondern entsteht völlig spontan aus dem jeweiligen Moment heraus. SpielgefährtInnen vermitteln einander dabei ganz ohne Worte: „Du brauchst vor nichts Angst zu haben. Du bist liebenswert und liebevoll. Wir sind gleich. Wir sind verbunden.“ Es eröffnet den Spielenden ein liebevolles Miteinander, das diesem ursprünglichen Spiel von Kindern und wilden Tieren folgt, und kann so unsere Haltung zum Leben, unser Verhalten und unsere Beziehungen nachhaltig transformieren.

ERSTAUNLICHE ENTWICKLUNGEN
PädagogInnen berichten von ganz erstaunlichen Entwicklungen dank Original Play: „Ganz verschlossene Kinder kommen plötzlich, und lassen Körperkontakt zu.“, „Ein sehr schüchternes Mädchen wurde viel offener und kann nun sagen, was sie möchte.“, „Ein Bub, wollte keinen Kontakt zu anderen Kindern, jetzt will er unbedingt in der Gruppe dabei sein.“ oder „Ein Kind, das anderen Kindern oft sehr aggressiv begegnet ist, wurde im Umgang mit anderen Kindern spürbar umsichtiger und ein anderes hat seine starke Wehleidigkeit abgelegt.“

Gastbeitrag
Michaela Müller-Wenzel
Mediensprecherin,
Leitung Unternehmenskommunikation Wiener Kinderfreunde
http://wien.kinderfreunde.at

 

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Was er verändert

NUR JEDES FÜNFTE KIND IM ALTER VON 11 BIS 15 JAHREN TREIBT DIE EMPFOHLENE MENGE SPORT AM TAG
Sport in der Jugend ...

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Immer wieder erfahren wir durch die Medien, dass die körperliche Aktivität unter Kindern und Jugendlichen deutlich abnimmt. Doch nicht nur für die Gesundheit spielt körperliche Betätigung eine enorm wichtige Rolle. Auch auf schulische Leistungen und sogar Charaktereigenschaften kann sich Bewegung positiv auswirken. Sie fragen sich wie? Hier ein kurzer Blick in meine Vergangenheit:

"Ich würde jetzt so gerne Fernsehen! Aber in zwei Stunden habe ich Basketballtraining und meine Hausaufgaben sind noch nicht gemacht. Was soll ich tun? Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie jetzt zu erledigen. Beim Training tobe ich mich aus und am Abend kann ich vielleicht dann doch noch einen Film ansehen, wenn ich nicht zu müde bin."

An dieser kurzen Erzählung sieht man folgendes: dadurch, dass ich am Nachmittag ein Training geplant habe, muss ich Prioritäten setzen. Die Hausaufgaben und das Lernen stehen dabei an erster Stelle. Wie alt ich damals gewesen bin? 12 Jahre alt.

EINE WEITERE GESCHICHTE
"Wir spielen ein Basketballmatch. Es ist ein knappes Spiel. Alle geben ihr bestes und doch: wir verlieren. Wir lassen den Kopf hängen, doch dann sagt unser Trainer: "Ich bin stolz auf euch. Ihr habt besser gespielt als je zuvor!" Ich bin zwar traurig, aber die Worte des Trainers geben mir die nötige Kraft um nicht aufzugeben und weiterzumachen"

Das Leben ist oft ein Gewinn-Verlust-Spiel. Und wo macht man als Kind so eine Erfahrung besser als beim Sport?! Wie alt ich gewesen bin als ich das verstanden habe? 14 Jahre alt.

Als Kind und Jugendlicher braucht und sucht man das Abenteuer, die Herausforderung und das Neue. Man strebt auch nach Freundschaften, die länger anhalten als nur ein Schuljahr. Ich habe das Glück gehabt, dass meine Eltern aus eigener Erfahrung gewusst haben wo man genau diese Aspekte finden kann. Sie haben mir als Kind den Weg in den Vereinssport gezeigt.

Nur jedes fünfte Kind im Alter von 11 bis 15 Jahren durchlebt diese Erfahrungen. Können wir diese Zahl verändern?

Tina Cakara
Dezember 2015

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Charlotte, Julia und Maximilian

KINDER BRINGEN UNS EIN STÜCK HIMMEL AUF DIE ERDE
Und wieder nähert sich ein Jahr seinem Ende ...

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2015 wird in einigen wenigen Tagen Vergangenheit sein und die Zeit der Rückblicke und guten Vorsätze wird beginnen. 2015 … da war doch was? Am ersten Januar übernahm Lettland die EU-Ratspräsidentschaft bis zum 30. Juni und wurde dann von Luxemburg abgelöst. Marcel Hirscher und Anna Fenninger haben ein ganzes Land in ein unbeschreibliches Glücksgefühl getaucht, indem sie den Ski-Weltcup gewonnen haben. Vom 19. bis zum 23. Mai fand der Eurovision Song Contest in Wien statt – was für ein Spektakel. Zahlreiche prominente Mitmenschen haben uns verlassen, unter anderem Michele Ferrero, Leonard Nimoy, Omar Sharif, Pierre Brice und Hellmuth Karasek, um nur einige zu nennen. Die USA haben dem 150. Todestag von Abraham Lincoln gedacht, Österreich feierte die gute alte Zeit – 150 Jahre Ringstraße und Frankreich gedachte dem 300. Todestag seines Sonnenkönigs Louis XIV.

2015 war aber auch das Geburtsjahr HRH Princess Charlotte Elizabeth Diana of Cambridge und des kleinen Maximilians (des Sohnes meines Freundes Dominik). Ein anderer sehr guter Freund – Stephan – ist stolzer Vater einer kleinen Julia geworden.

2015 war somit, wie jedes Jahr, für die einen ein Katastrophenjahr mit Leid und Not und für die anderen, ein Glücksjahr mit Freude und neuer Lebenskraft. 2015 war sicher auch geprägt von den Flüchtlingsdramen – tausende von Menschen auf der Flucht, tausende von Vätern und Müttern mit ihren Kindern vor unseren Grenzen, mit nicht viel mehr an Eigentum als ihr Gewand am Körper. Wünschen wir der kleinen Charlotte, der kleinen Julia und dem kleinen Maximilian, dass sie in einer Welt aufwachsen, die ein kleines Stück besser ist als die Welt von 2015, und sie nicht ratlos und beschämt zusehen müssen, wie sich auch 2035 die Herbergssuche wiederholen wird, für zigtausende Menschen. Das wäre wunderbar und ein Fortschritt für die Menschheit. Wie sagte schon der große französische Dichter Victor Hugo, „Nichts trägt in gleichem Maß wie der Traum dazu bei, die Zukunft zu gestalten. Heute Utopia, morgen Fleisch und Blut. Ein Traum ist unerläßlich, wenn man die Zukunft gestalten will.“ Es lohnt sich an die Zukunft zu denken – an unsere und an die unserer Kinder. Auch hier ein Zitat, diesmal von Woody Allen: “Ich denke viel an die Zukunft, weil das der Ort ist, wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde.“

Jahresende und Jahresbeginn sind die Zeit der Vorsätze für das neue Jahr. Ich möchte auch niemanden stressen und ihn auffordern, einen besonders ausgefallenen und kreativen Vorsatz zu fassen. "Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden,“ erkannte Blaise Pascal schon vor fast 400 Jahren.

Liebe, geneigte Leserinnen und Leser von LERNEN MIT ZUKUNFT lassen Sie uns gemeinsam zwei Vorsätze für 2016 fassen: Jeder möge, nach seinen Möglichkeiten und Mitteln, die Welt ein wenig besser und fröhlicher machen und zweitens, verschenken Sie zu Weihnachten Bücher und Büchergutscheine, denn Lesen fördert die Toleranz und öffnet das Herz für das Wahre, Gute und Schöne. In diesem Sinn ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Prosit 2016.

Mag. Jacques A. Mertzanopoulos
Dezember 2015

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Von klein auf „richtig lernen“

WAS IST ERLAUBT, WAS VERBOTEN, WAS NORMAL, WAS ABNOM?
Sexualität ...

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Das schwierige ist, dass Menschen nicht nur verschieden sind, sondern Dinge auch unterschiedlich empfinden bzw. wahrnehmen. Was für den einen ganz normal ist, erzeugt beim anderen Unbehagen. Das gilt schon für die Allerkleinsten. Und so ist es unmöglich, allgemein gültige Regeln in Bezug auf den Umgang mit Sexualität im Allgemeinen und innerhalb der Familie im Besonderen aufzustellen.

Die einzig zulässige Regel ist, dass die Intimsphäre des Kindes unbedingt zu wahren ist! Wo diese beginnt und wo sie endet, bestimmt jedes Kind für sich selbst. Die Aufgabe der Erwachsenen liegt einzig darin, diese Grenzen zu erkennen, zu respektieren und gegenüber Dritten zu verteidigen!

GENITALIEN UNBEDINGT BEIM NAMEN NENNEN
Es ist wichtig, die Genitalien von Anfang an mit ihren Namen zu benennen und nicht – wie es leider immer noch weit verbreitet ist – durch oftmals seltsame Umschreibungen und Bezeichnungen zu verniedlichen. Für die positive sexuelle Entwicklung ist es von großer Bedeutung, dass es möglich ist, sich regelmäßig und ungestört mit dem eigenen Geschlechtsorgan auseinanderzusetzen.

LUST NICHT TABUISIEREN
Die Lust an diesen Spielen muss erlaubt sein und darf unter keinen Umständen tabuisiert werden. Auf keinen Fall dürfen in diesem Zusammenhang Ausdrücke wie „pfui“, „schmutzig“ oder „das darf man nicht“ verwendet werden. Denn durch das Erkunden des eigenen Körpers lernt das Kind sich selbst und seinen eigenen Körper kennen und entwickelt so ein gutes Körperbewusstsein. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, um später die erwachsene Sexualität als etwas Schönes und Lustvolles erleben zu können.

MIT GEFÜHLEN EXPERIMENTIEREN
Dazu sind nämlich nur jene Menschen fähig, die von Geburt an den Umgang mit Nähe und Distanz im wahrsten Sinne des Wortes erleben und folglich erlernen durften. Dass Berührung etwas mit Zuneigung zu tun hat, wissen nur Kinder, die dies tatsächlich erfahren haben. Nur wem es von klein auf erlaubt ist, Emotionen, Gefühle und auch Lust im Alltag regelmäßig auszuprobieren bzw. mit diesen Empfindungen durch Bewegung, schreien, toben, gatschen etc. zu experimentieren, ist in der Lage, seine eigenen Bedürfnisse und Empfindungen kennenzulernen und in der Folge mit ihnen angemessen umzugehen.

INTIMSPHÄRE IST WICHTIG
Wichtig ist auch, dass schon junge Kinder die Möglichkeit haben, sich regelmäßig räumlich zurückzuziehen, um alleine und vor allem unkontrolliert Zeit zu verbringen. Das Zugestehen von Privat- bzw. Intimsphäre bedeutet, dem Kind Eigenverantwortung zu übergeben, also zuzulassen, dass sich diese Bereiche der elterlichen Kontrolle entziehen, was wiederum ein gewisses Maß an Vertrauen in das Kind voraussetzt.

Dominique Barborik
Dezember 2015

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Kreativität wozu?

FREIER FALL IN DIE WELT DER FANTASIE
Weltenbasteln ...

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Unsere Welt besteht aus immer mehr werdenden, vielschichtigeren Systemen, deren Komplexität kreative Verhaltensweisen fordert. Globale Umbrüche wie Völkerwanderung, Klimawandel, Wirtschafts-, Energie-, Nahrungs- und Trinkwasserkrisen rufen unerwartete Veränderungen im Alltagsleben hervor, die das Herdenverhalten der Menschen beeinflussen.

Kreative Köpfe werden fortlaufend wichtiger und so manche/r WissenschaftlerIn sieht darin die Lebensversicherung unserer Zukunft. Daher „[…] muss ein System eine höchstmögliche Streuung von Verschiedenartigkeit und Individualität aufweisen, sodass der eine oder andere über sein eigenes Denkmuster eine Antwort finden kann“, schreibt Markus Hengstschläger, österreichischer Genetiker, in seinem Buch 'Die Durchschnittsfalle', denn der „[…] Durchschnitt ist eine Sackgasse“.

Es wird notwendig sein, diese Talente, die in jedem Menschen stecken herauszufiltern, jede/n zu ermutigen, seinem/ihrem einzigartigen Können nachzugehen und allen Individuen die bestmögliche Entfaltung für ihre Individualität anbieten. Die von mir hier angesprochenen ErdenbürgerInnen sind unsere Kinder. Sie sind das Team der Zukunft. „Jeder Mensch ist kreativ“, stellte 1950 Joy Paul Guilford, amerikanischer Persönlichkeits- und Intelligenzforscher, fest und löste damit weltweit eine richtige Euphorie punkto Kreativität aus.

Besonders Kindern ist eine große Kreativität zuzuschreiben, denn„[…] die reinen Phantasiewelten sind ein vertrauter Aspekt der Kindheit“ ist in dem Buch 'Kleine Philosophen' von Alison Gopnik, ihrerseits amerikanische Kinderpsychologin und Kognitionsforscherin, zu lesen. Kinder haben eine angeborene Kreativität und ein gewisses Weltwissen, dass von der Geburt an gefördert werden sollte.

Hengstschläger sieht diese Begabung aber gefährdet, da „[…] das Individuum die schöpferische Kraft vernachlässigt." Umso wichtiger ist es, nicht nach Messbarkeit von Kreativität zu fragen und sich an vorgegebenen Schablonen zu orientieren, sondern die individuelle Entfaltung mit vielen „Wenn und Abers“ zu akzeptieren. Wichtig wäre daher, dass den Kindern so früh wie möglich verschiedene Erlebnisräume angeboten werden, wo die bestmögliche Freiheit in der Umsetzung ihrer Gedankenwelt gewährleistet ist und Erwachsene das ständige Eingreifen und zurechtweisen unterlassen. Den Kleinen fällt es nicht schwer, ihr Weltwissen einzusetzen, zu kombinieren und daraus neue Erfahrungen zu schöpfen, man muss sie nur gewähren lassen.

Prof. Mag. Dipl. Ing. (FH) Silke Vollenhofer-Zimmel
Dezember 2015

 

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Über ein Jahr voller Dankbarkeit

EINEN BESSEREN EINBLICK INS „ECHTE LEBEN“ KANN MAN KAUM BEKOMMEN
Mein Freiwilligendienst ...

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S chulabschluss geschafft, was dann? Die ökonomische Idealantwort würde wahrscheinlich folgendermaßen aussehen: Oberstes Ziel ist es schnellstmöglich eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen. Bloß keine Zeit verlieren, keine Lücken im Lebenslauf riskieren, um den Berufseinstieg so schnell und unkompliziert wie möglich zu vollziehen. Die Schulzeit war Vorbereitung genug, jetzt sollte doch wirklich jeder wissen, wie es nun weitergeht. Ist das so? Ist mit dem Schulabschluss auch unsere Persönlichkeitsbildung soweit fortgeschritten, dass wir junge Menschen automatisch den für uns richtigen Weg einschlagen?

Viele von uns können diese Frage sicherlich mit einem „ja“ beantworten, denn für sie hat sich schnell herausgestellt wo ihre Stärken genau liegen und wie sie diese in beruflicher Sicht einsetzen können. Andere hingegen, zu denen ich mich selber zähle, kommen aus der Schule und wissen zwar um das immense Angebot, das die Berufswelt bietet, finden sich selber dort jedoch nicht wieder. Und jetzt? Einfach mal etwas studieren, eine Ausbildung beginnen und schauen, was daraus wird? Da habe ich eine bessere Idee: Einfach mal ein Jahr lang einen Freiwilligendienst absolvieren.

Wer die sachliche und kühle Formulierung „ einen Freiwilligendienst absolvieren“ liest, wird völlig zu Recht denken, dass es sich hierbei um einen lohnenswerten Beitrag für die Allgemeinheit handelt.

Diese Worte lassen jedoch nicht im Geringsten erahnen, welche Wirkung ein solcher Dienst auf die eigene Persönlichkeit hat: Keiner kommt dort so raus, wie er reingegangen ist. Das kann ich versprechen, denn die Flut an gesammelten Eindrücken wirkt sich noch einmal ganz anders auf die Persönlichkeitsbildung aus, als es die schulische Bildung tat. Dabei muss nicht differenziert werden, wo genau der Freiwillige eingesetzt ist, denn eins haben alle Einsatzstellen gemeinsam: Sie fördern das Verantwortungsbewusstsein und lehren das „praktische“ Arbeiten. Dort geben nicht Schulbücher die zu bewältigenden Aufgaben vor, es gibt Arbeitskollegen, mit denen Absprachen zu tätigen sind und reale Arbeitsabläufe müssen erlernt und durchgeführt werden.

Es gehört Mut dazu sich dem allgemeinen Leistungsethos zu entziehen und sich eine Auszeit von einem Jahr zu nehmen. Ein Jahr, das einen jungen Menschen nicht durch Noten und berufsbildende Erfolge weiterbringt, das jedoch gespickt von Dankbarkeit und zwischenmenschlicher Wärme ist. Meiner Meinung nach kann in dem Jahr aufgeholt werden, was in der Schule meist zu kurz kommt: Zwischenmenschliche Kompetenz. Der Blick auf so vieles in unserer Gesellschaft ändert sich, wenn man tagtäglich mit Menschen zusammenarbeitet, die auf Hilfe angewiesen sind, oder denen man durch die eigene Tätigkeit einfach eine Freude bereiten kann. Ich gehe jetzt anders durchs Leben, zum einen bin ich in meiner Berufswahl bestärkt, zum anderen hat sich mein Blickfeld wesentlich erweitert.

Jessica Menke
Dezember 2015

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Erziehung ist (k)ein Kinderspiel

INVESTITION IN NACHHALTIGES LEBENSGLÜCK
Zeit für Zuwendung ...

 

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Neulich las ich „Das Buch von den Kleinen“ von Peter Rosegger. Folgende Sätze haben mich besonders berührt: „Ich muss arbeiten, mein Kind, sagst du, wenn es zu dir heranwill. Die Arbeit ist vollbracht, es naht sich wieder. Du musst jetzt lernen, Kind, ist dein Anweis. Die Schulaufgabe ist vollendet. Jetzt gehe und mache Bewegung, junge Glieder müssen sich trollen! Am Abend kommt es endlich noch einmal. Aber jetzt lass mich in Ruh’, ich bin müde genug, und du mach, dass du ins Bett kommst. – So geht’s heute, so geht’s morgen. Am Sonntag, denkst du. Am Sonntag entführt dich ein Freund zu einer Landpartie, und du musst dich ja doch auch erholen. So lernst du es niemals kennen, oder es entfremdet sich dir rasch. Du betrügst das Kind um den Vater und den Vater ums Kind.“

Kinder brauchen Zuwendung, das wissen wir. Doch der Erwachsene hat oft andere Interessen, braucht seine wohlverdiente Ruhe. Sind sie uns denn wirklich nur eine Last, unsere lieben Kleinen? Mag sein, dass Kinder in ihrer Bedürftigkeit und Neugierde anstrengend sein können und die tägliche Erziehungsarbeit einiges von uns abverlangt.

WAS KINDER WIRKLICH BRAUCHEN
Doch wer sich herzlich und authentisch auf Kinder einlässt, wer ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt, wer sich von ihrer Freude und Lebendigkeit anstecken lässt, der wird reich belohnt. Wenn Kinder ernst genommen werden, Zuwendung und manchmal auch liebevolle Strenge erfahren, gedeihen sie prächtig, zur Freude und zum Stolz der Eltern. Andernfalls müssen wir es später oft bitterlich bereuen, nicht ausreichend da gewesen zu sein, denn Kinder, die Probleme haben, werden auch welche machen.

Alles im Leben hat seine Zeit. Lernen wir von den Kindern, im Augenblick zu leben und in dem was ist, das Schöne zu entdecken, die gegenwärtige Herausforderung anzunehmen und ihr alle erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken. Die Urlaubsreise nach Hawaii, der Kauf des Mercedes, der Konsum von Filmen und Freizeitindustrie lassen sich aufschieben, Kindheit nicht. Das bedeutet nicht, dass Eltern auf alle Annehmlichkeiten der Erwachsenenwelt verzichten müssen, doch setzen wir die richtigen Prioritäten! Lassen wir unsere Kinder spüren, dass sie das Wichtigste in unserem Leben sind! Was sie am meisten brauchen, ist nicht unser Geld, sondern unsere Zeit und Aufmerksamkeit. Zuwendung für unsere Lieben sollte immer Top-Priorität in unserem Leben haben. Sie ist Investition in nachhaltiges Lebensglück und bringt reiche Früchte, nicht erst, wenn wir alt sind.

Autorin
Mag.a Maria Neuberger- Schmidt
Autorin und Gründerin Verein Elternwerkstatt
www.elternwerkstatt.at

 

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Illustration: Eugen Kment

Was ist zu tun?

STÄRKEN NÜTZEN UM DAMIT SCHWACHPUNKTE ZU ÜBERWINDEN
Kreativ unterstützen ...

  

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Was passiert, wenn ein Schulanfänger in allen Bereichen gute Leistungen erbringt, jedoch in einem Gegenstand keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern kann. Mathematik scheint in der Vergangenheit verdrängt worden zu sein. Aus Gesprächen mit dem Kind und den Eltern stellt sich schnell heraus, dass sämtliche Blockaden und wenig Vertrauen vorliegen.

 ES GILT ZU ÜBERLEGEN

  • Soll das Kind gleich in die Vorschulstufe zurückgeschickt werden?
  • Was denken die Eltern? Halten sie das Kind für zu wenig begabt, um in der Schule mitzukommen? Sinken dann alle anderen Erfolge, wenn ohnehin das Zutrauen schwach ist?
  • Wie lange können nur sehr kleine Fortschritte in Mathematik mitgetragen werden?

Als besonders günstiger Weg erweist sich: Überprüfung der Erwartungshaltung des Kindes, der Eltern und der Lehrkräfte. Es muss allen Beteiligten bewusst sein, dass ihre Haltung einen besonderen Einfluss auf den weiteren Verlauf hat.

WIE ERREICHEN WIR EINE POSITIVE ERWARTUNGSHALTUNG?
WICHTIGSTE PHASEN:

  • Die Bereitschaft muss vorhanden sein
  • Die Stärken müssen bewusst entdeckt, hervorgehoben und genützt werden.
  • Das dadurch wachsende positive Lernklima, die Freude an der Schule, der Erfolg im Lesen und im Schreiben muss anerkannt und ausgeweitet werden.

MÖGLICHE SCHRITTE:

  • Herausfinden, in welchen Bereichen die Mängel liegen (Bsp: akustischer Bereich…)
  • Übungen so anlegen, dass sie mit Hilfe der Stärken trainiert werden.

BEISPIELE
Das Kind kann zu jeder gehörten Ziffer ein lustiges Mengenbild erfinden, es kreativ gestalten, da es künstlerisch sehr begabt ist. Es werden viele Spiele eingesetzt, bei denen das Kind die akustischen Übungen in Bilder umsetzen kann. Wofür interessiert sich das Kind? Mit Spielsachen, die das Kind bevorzugt, kann sehr schnell der richtige Zugang gefunden werden. Liebt es Barbiepuppen, dann dürfen diese in Sprechsituationen die Rechengeschichten finden und lösen. Wenn ein Kind gerne Kegelscheiben mag, vergisst es, dass hier Mathematik auf dem Stundenplan steht. Es will so viele Kegel als möglich treffen, dabei trainiert es anschaulich die Minusaufgaben. Das Spiel spornt an alle Neune zu treffen. Das Bauen mit Bausteinen, Ordnen, Legen von Mustern ergibt Rhythmus und Form, und fördert das mathematische Verständnis enorm. Blockaden verschwinden, das Zutrauen in die eigene Leistung wächst rasch. Damit steigt die Freude am Lernen nachhaltig an.

Es zahlt sich aus, das Selbstvertrauen zu vergrößern, auf die Stärken einzugehen und diese so einzusetzen, dass Schwachpunkte überwunden werden.

Autorin
Dipl Päd. Anna Seewald
Schulleiterin NÖ. Volksschule

 

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Mehrsprachigkeit

WARUM ICH ES ANFANGS NICHT AUSPACKEN WOLLTE
Mein Geschenk ...

 

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Ich bin mitten in einer wichtigen Erzählung über den Schultag, als meine Eltern mich unterbrechen und mich beten die eben eingeworfenen deutschen Worte doch auch auf Kroatisch auszudrücken. Zunächst bin ich verunsichert, weil ich nicht die passenden Vokabeln finde und mein Redefluss unterbrochen worden ist. Doch meine Eltern helfen mir die richtigen Worte zu finden und schon spreche ich weiter. Nach ein paar Minuten geschieht es wieder: ich beginne, um schneller auf Kroatisch sprechen zu können, deutsche Wörter einzufügen. Als meine Eltern mich wieder darauf aufmerksam machen, frage ich: „Warum darf ich nicht einfach die Sprachen mischen?“

IM NACHHINEIN IST MAN IMMER KLÜGER
Für meine Eltern, deren Muttersprache Kroatisch ist, ist es immer sehr wichtig gewesen, dass ich mit meinen Großeltern, die in Kroatien leben und kein Deutsch beherrschen, sprechen konnte. Das wäre schwierig gewesen, wenn ich mich zu sehr an das Sprachenmischen gewöhnt hätte. Genau das haben mir meine Eltern damals auf meine Frage geantwortet .Durch Briefe an meine Oma habe ich zusätzlich auch Lesen und Schreiben auf Kroatisch gelernt. Mit der deutschen Sprache bin ich im Kindergarten in Kontakt gekommen. Im Gymnasium habe ich begonnen kroatische Bücher zu lesen.

So haben sich langsam nicht nur parallel meine beiden Sprachen entwickelt, sondern auch mein Sprachenbewusstsein - also das Wissen, dass ich zwei Sprachen spreche und sie beide auch nutzen kann. Heute bin ich froh, sowohl Deutsch als auch Kroatisch sehr gut zu beherrschen. In erster Linie habe ich das meinen Eltern zu verdanken, die mich auf dem holprigen und nicht immer einfachen Weg der Mehrsprachigkeit begleitet haben. Denn obwohl man im jungem Alter Sprachen besonders schnell und spielerisch lernt, ist die Unterstützung bei der Festigung der Sprachkenntnisse umso wichtiger. Die Motivation sich mit einer Sprache auseinanderzusetzten, sie zu vertiefen und zu verbessern, muss Kindern gezeigt werden.

Es gibt viele Wege, um dies zu tun. Der aller wichtigste ist, die andere Sprache nicht aufzugeben. Wer das Geschenk bekommen hat, mit zwei, drei oder mehr Sprachen aufwachsen zu dürfen, sollte es annehmen, von allen Seiten genau betrachten und vor allem: nutzen.

Autorin
Tina Cakara
Studentin, Junge Autorin

 

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